Wer aus einem kleineren PKW in den Caddy Maxi umsteigt, muss sich natürlich auf größere Außenmaße einstellen. Dabei hilft unser Testfahrzeug allerdings gleich durch mehrere Funktionen: Da ist die wunderbar weiche, kraftsparende Lenkung zu nennen, ebenso wie die großen Spiegel und vor allem der Abstandsmelder „Front Assist“ und die Rückfahrkamera „Rear View“, die sich in verschiedenen Tönen melden, und auf einem Display ein ganz genaues Bild davon zeigen, wie weit man noch an allen Seiten von einem Hindernis entfernt ist. Dadurch wird selbst das Einparken auf einem engen Tiefgaragenparkplatz zu einer leichten Übung. Wer sich dennoch vor dem Einparken fürchtet, nutzt einfach den Parklenkassistenten „Park Assist“, der selbstständig das Einparken sogar in mehreren Zügen in Quer- und Längsparklücken beherrscht.
Gute Sicht auf der Höhe des Geschehens
Aber auch ohne elektronische Hilfe bietet unser Testwagen einen Panoramablick nach vorne und einen sehr guten Blick nach hinten, der nur durch die Kopfstützen etwas eingeschränkt wird. Auch die höhere Sitzposition hat ihre Vorteile. Sie erleichtert das Ein- und Aussteigen sehr und verschafft einen souveränen Blick über das Verkehrsgeschehen während der Fahrt. Das große Platzangebot fällt im getesteten Caddy Maxi Highline noch mehr auf, denn mit seinen zusätzlichen 47 Zentimetern Länge ist er der größte aus der Caddy-Familie. Mit je einer extrabreiten Schiebetür an beiden Seiten sorgt er auch dafür, dass alle Beifahrer leicht und bequem einsteigen. Selbst bei voller Ausstattung mit sieben Sitzen bietet er mit 530 Litern Laderaum noch reichlich Stauraum. Bei nur fünf Sitzen ist der Caddy Maxi ein wahres Raumwunder, in dem Gepäck und Hilfsmittel locker Platz haben.
Die technischen Helferlein im Testfahrzeug unterstützen den Fahrer in allen wichtigen Bereichen, sind aber gleichzeitig überschau- und leicht beherrschbar. Trotzdem sollte man sich vorher eine Einweisung geben lassen oder sich die Funktionen vor der ersten Fahrt in Ruhe anschauen. Die meisten Funktionen sind aber selbsterklärend, schnell erlernbar und intuitiv zu bedienen. Sekundärfunktionen wie Blinker, Scheibenwischer und Licht sind wie üblich über Hebel direkt am Lenkrad oder Schalter in unmittelbarer Nähe zu bedienen.
Kommunikation und Orientierung leicht gemacht
In unserem Testfahrzeug ließ sich das Smartphone angenehm einfach über Car-Net App-Connect in die Fahrzeugtechnik integrieren und bedienen. Dazu dient unter anderem das 16,5 Zentimeter große Farb-Display, das auch vom Navigationssystem genutzt wird. Die Multifunktionsanzeige „Premium“ direkt zwischen Drehzahlmesser und Tacho war ein weiteres sehr hilfreiches Detail im Testfahrzeug: Hier liest der Fahrer zusätzlich den aktuellen Stand der Fahrzeugtechnik ab, sieht, ob noch eine Tür offen steht oder wann genau er abbiegen muss. Die Informationstechnik ist durch verschiedene Dienste und Apps erweiterbar.
Auch die automatische Distanzregelung in Kombination mit dem Tempomat ist immer dort ein sehr angenehmer technischer Helfer, wo eine mehr oder weniger gleichmäßige Geschwindigkeit zu erwarten steht. Besonders Menschen, die mit Handgas fahren, dürften diese Funktion lieben, weil sie auch mal den Gashebel loslassen können. Was auf der Autobahn funktioniert, lässt sich auch in der Stadt aktivieren. Das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ gemeinsam mit der City-Notbremsfunktion unterstützt mit Hilfe eines Radarsystems den Fahrer dabei, den Bremsweg zu verkürzen.
Blick nach vorn
Ein großer Vorteil beim VW Caddy Maxi Highline ist, dass er seinem Fahrer in jedem Alter treu bleibt. Er kann nämlich eingeschränkte körperliche Mobilität durch zahlreiche maßgeschneiderte Umbauten wettmachen. Das Testfahrzeug demonstrierte gleich zwei weitreichende Modifikationen. Für Fahrer mit eingeschränkter Beinfunktion hatte es das Handbediengerät „Veigel Compact II“ eingebaut. Es ersetzt den Druck auf Gas- und Bremspedal durch Heranziehen und Wegdrücken eines Hebels, der ein wenig dem Schalthebel ähnelt und etwa auf Höhe des rechten Knies des Fahrers angebracht wird. Die Pedale bleiben bei diesem Umbau in Funktion, sodass jederzeit Fahrer mit oder ohne Handicap fahren können.
Will der Fahrer aber einen Passagier im Rollstuhl mitnehmen, dann greift er auf den Heckausschnitt des Caddys zurück. Er öffnet die Heckklappe und kann mit wenigen Handgriffen eine Rampe nach hinten auslegen. Der Rollstuhlfahrer wird darauf ins Auto geschoben oder fährt mit einem Elektrorollstuhl selbst hinein und wird verkehrstechnisch stabil gesichert. Die Handhabung des Systems und die Sicherung des Rollstuhlfahrers sind recht einfach. Der größte Vorteil ist aber die Variabilität des Caddy Maxi, denn der Rollstuhlumbau lässt sich auch nachträglich durchführen, falls der Fahrer im Laufe der Zeit vom Selbst- zum Passivfahrer wird.