Das ist doch mal ein Wort: Bereits für etwas mehr als 10.000 Euro gibt’s bei Dacia einen nagelneuen Duster. Damit ist er „Deutschlands günstigster SUV“, wie Dacia selbst unverblümt behauptet und damit genau dort angesiedelt, wo der Mutter-Konzern Renault ihn haben will. Warum auch nicht? Für Menschen, die sehr preisbewusst einkaufen (müssen), ist das ein tolles Angebot. Ein gebrauchter VW Tiguan zum selben Preis ist immerhin schon acht bis zehn Jahre alt und hat um die 100.000 Kilometer auf dem Tacho.
Andererseits kann auch Dacia nicht zaubern. Der niedrige Preis entsteht durch Einsparungen bei Material, Verarbeitung und Ausstattung. Um das beurteilen zu können, muss man die betreffenden Autos noch nicht einmal gesehen haben. Der Tiguan bringt es im Euro-NCAP-Crashtest auf fünf von fünf Sternen, der Duster gerade mal auf drei. Was selbst bei den meisten Kleinwagen inzwischen zur Standardausstattung gehört, ist beim Dacia Duster in der Grundausstattung ‚Essentiel‘ purer Luxus: elektrische Fensterheber und Außenspiegel oder Gurtstraffer.
Erstaunlich hoher Wiederverkaufswert
In der Variante ‚Prestige‘ bietet der Duster eine ganz ordentliche Ausstattung. Dieses Modell liegt mit der größten Motorisierung und Allradantrieb bei knapp 19.000 Euro und muss sich damit mit anderen SUV der unteren Mittelklasse messen. Es ist dann eine persönliche Entscheidung, ob man eher ein aufgemotztes Billigauto oder lieber ein abgespecktes beziehungsweise spartanisch ausgestattetes Fahrzeug eines renommierten Anbieters haben möchte. Erstaunlicherweise spielt bei diesen Überlegungen auch der Wiederverkaufswert eine wichtige Rolle. Dacias Gebrauchtwagen haben nämlich einen sehr geringen Wertverlust.
Wer sich der Vor- und Nachteile voll bewusst ist, findet im Dacia Duster alle Vorteile eines SUV. Der hohe Einstieg und der breite Schweller sind insbesondere für kleine Menschen vielleicht schon zu viel Herausforderung. Die Rundumsicht ist in Ordnung, aber nicht überragend. Anders als bei anderen Marken muss man beim Dacia aber weitgehend auf das eigene Fahrgeschick setzen. Technische Assistenten, die beim Einparken und Rangieren helfen, gibt es nur in geringer Auswahl und mit eher bescheidener Funktionalität.