KADOMO als erster Umrüster für joysteer Gen. 3.0 zertifiziert

Fahrschulwagen bereits mit neuer Drive-by-Wire-Technologie ausgestattet

Von den vielen Möglichkeiten, Menschen mit Behinderung (auto-)mobil zu machen, ist Drive-by-Wire die spannendste, aber auch die komplexeste. KADOMO nutzt die Technologie joysteer des Schweizer Herstellers Bozzio bereits seit über 14 Jahren, um selbst Menschen mit wenig Restkräften in den Armen und Händen zu mehr Mobilität und Lebensqualität zu verhelfen. Seit kurzem ist die dritte Generation von joysteer erhältlich und die Hildener Mobilitätsmanufaktur war der erste deutsche Umrüster, der für den Einbau des Systems zertifiziert wurde. Ein firmeneigenes Fahrschulfahrzeug ist bereits damit auf der Straße unterwegs.
Autocockpit mit joysteer-Ausstattung
(c) KADOMO
Mercedes Sprinter mit joysteer

Der Blick ins Cockpit eines mit Drive-by-Wire (s. Kasten) ausgestatteten Autos mutet futuristisch an: ein Joystick, eine Drehkurbel und zusätzliche Bedienknöpfe ergänzen die herkömmliche Ausstattung. „Mit der Drive-by-Wire-Technologie joysteer haben wir schon vielen Menschen das Autofahren ermöglicht, die mit gewöhnlichen Fahrhilfen nicht hätten versorgt werden können“, erläutert Frank Rösner, einer der Gründer und Geschäftsführer von KADOMO. In diesem Jahr hat der Schweizer Hersteller Bozzio die nächste Generation seines Drive-by-Wire-Systems auf den Markt gebracht: joysteer – Generation 3. „Wir sind stolz, als erster Umrüster Deutschlands für das neue System zertifiziert worden zu sein“, sagt Udo Späker, ebenfalls Gründer und Marketingleiter von KADOMO.

Neu an joysteer Generation 3 sind vor allem die deutlich kleineren Motoren für die Lenkung und die Bremsen. „Anders als bei vergleichbaren Systemen müssen für den Einbau von joysteer weder die Originallenkung noch die Originalbremse verändert werden“, erläutert Frank Rösner. Das macht den Umbau deutlich weniger aufwändig und die Garantie der Fahrzeughersteller bleibt vollumfänglich erhalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Fahrzeug jederzeit sowohl mit joysteer als auch mit den herkömmlichen Bedienelementen (Pedale und Lenkrad) gefahren werden kann. Das macht die Nutzung äußerst flexibel, weil zum Beispiel Angehörige oder Assistenten das Fahrzeug ebenfalls fahren können.

Modularer Aufbau für perfekte Individualität

joysteer bietet eine ganze Reihe von Modulen an, um das System perfekt für die individuellen Anforderungen eines jeden Nutzers ausstatten zu können. Zu den Eingabegeräten gehören zum Beispiel ein Einhand- und ein 4 Wege-Joystick, jeweils mit aktiver Kraftrückmeldung (Force Feedback), verschiedene Mikro-Lenkräder und ein Tilter. Die Experten von KADOMO ermitteln für jeden Nutzer den individuellen Bedarf, stimmen alle Komponenten aufeinander ab und passen sie optimal an. joysteer ist homologisiert, das heißt, das System verfügt über alle notwendigen Zulassungen. Der Umbau mit dem joysteersystem wird von den Kostenträgern übernommen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen.

Fahrschulfahrzeug bereits mit joysteer ausgestattet

Damit potenzielle Nutzer sofort auf dem neuen System geschult werden können, hat die Hildener Mobilitätsmanufaktur umgehend das firmeneigene Fahrschulfahrzeug, einen Mercedes Sprinter, mit dem joysteer Gen. 3 ausgestattet. „Wir können das System in einem Fahrschulfahrzeug nutzen, weil es sich jederzeit an die individuellen Anforderungen eines Nutzers anpassen lässt“, erläutert Frank Rösner. Das kommt auch Fahrern zugute, deren körperlichen Fähigkeiten sich im Laufe der Zeit verändern. Auch für Fahrschüler, die während der Fahrt in Ihrem Elektrorollstuhl sitzenbleiben, ist der Sprinter ausgestattet. Mit dem Fahrschulfahrzeug können die späteren Nutzer sich auf die TÜV-Prüfung vorbereiten, die notwendig ist, wenn man mit einem Drive-by-wire-System am Straßenverkehr teilnehmen will.

Erstmals vorstellen wird KADOMO joysteer Generation 3 auf der REHACARE, die vom 25. bis 28. September 2024 in Düsseldorf stattfindet. Im Außengelände vor Halle 6 können Interessenten sich selbst ein Bild von den vielfältigen Möglichkeiten dieses innovativen Drive-by-Wire-Systems machen. Auf Stand A64 in Halle 6 werden außerdem viele weitere Mobilitätslösungen der Mobilitätsmanufaktur zu sehen sein. Im Außengelände vor Halle 4 zeigt das Unternehmen außerdem die innovativen Rollstuhlzuggeräte des italienischen Herstellers Triride und lädt zu einer Probefahrt ein.

 

Was ist Drive-by-Wire?

Wie der Name bereits andeutet, werden bei Drive-by-Wire die Befehle für Gas, Bremse und Lenkung nicht mechanisch übertragen, sondern elektronisch per Kabel (Engl. wire) an Steuergeräte, die dann über Motoren die gewünschten Aktionen ausführen. Der Vorteil dieses Systems liegt buchstäblich auf der Hand: Durch die elektronische Übertragung ist der Kraftaufwand deutlich geringer und es lassen sich völlig neue Fahrzeugkonzepte umsetzen.

Zum Beispiel kann das Fahrzeug mit einem Joystick beschleunigt und abgebremst werden; ähnlich wie bei einem Computerspiel. Da dies mit der Hand erfolgt und der Widerstand des Joysticks individuell eingestellt werden kann, reichen zu dessen Bedienung minimale Restkräfte in der Hand aus. Auf diese Weise können auch hochgelähmte Menschen oder sogar solche ohne Arme und Beine wieder selbstständig Auto fahren. Damit das System absolut sicher ist, sind alle wichtigen Komponenten redundant, also unabhängig voneinander doppelt vorhanden.

(Text: Hersteller)

Autocockpit mit joysteer-Ausstattung
Mercedes Sprinter mit joysteer
(c) KADOMO
Titelbild des Ratgebers Mobitipp

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