Sobald es schneit, bricht auf den Straßen Verkehrschaos aus, weil radgetriebene Fahrzeuge bei diesem Wetter nicht die beste Wahl sind. Langjährige Rollstuhlfahrer wissen das längst, und viele von ihnen bleiben dann lieber zu Hause. Insbesondere Nutzer von manuellen Rollstühlen kommen bei rutschigem, losem und steilem Untergrund schnell an ihre Grenzen. Nicht nur Schnee, auch Schotter und Kies, aber auch steile Anstiege können dem Vorankommen schnell jähe und vor allem ungewollte Grenzen setzen.
Auf der REHACARE hat Triride mit dem MTW eine Erweiterung für manuelle Rollstühle vorgestellt, die uns so begeistert hat, dass wir sie in einem Video vorgestellt haben. Diese kann man zwar auch bei sommerlichem Wetter (wie es bei der REHACARE herrschte) zum Beispiel für Fahrten im Wald oder am Strand nutzen. Seinen vollen Nutzen entfaltet das Triride MTW allerdings vor allem bei Schmuddelwetter. Dann geht es nämlich nicht nur um Bonusfahrten zum Freizeitvergnügen, sondern vielmehr um die Erhaltung der Alltagsmobilität.
Anbau an fast allen gängigen Rollstühlen möglich
Den Namen Triride kennen viele Rollstuhlfahrer von hochwertigen Zuggeräten und Handbikes, die zum Teil auch bestens für Offroadfahrten geeignet sind. Das Triride MTW erweitert diese Reihe um eine ganz neue Antriebsart. Zwar kann das MTW auch mit einem Zuggerät oder Handbike genutzt werden, es handelt sich aber um ein komplett eigenständiges Antriebssystem, das an der Hinterachse des manuellen Rollstuhls montiert wird. Das ist an fast allen gängigen Modellen möglich, sowohl bei faltbaren als auch bei Starrrahmenrollstühlen. Danach werden die serienmäßigen Räder durch Trekkingräder ersetzt, von denen entweder beide oder nur eines mit einem Nabenmotor ausgestattet sind. So wird im Handumdrehen aus einem manuellen Rollstuhl ein E-Rolli.
Belässt man es bei diesem Umbau, kann das Triride MTW über einen Joystick gesteuert werden; der Rollstuhl bleibt kompakt und wendig. Man kann den Umbau aber auch durch ein Handbike oder ein Zuggerät von Triride ergänzen. Ganz nach Wunsch hat der Nutzer also einen (Vorderrad), zwei (beide Hinterräder) oder drei Motoren (beide Hinterräder plus Zuggerät). In Kombination mit einem Handbike kann der Nutzer zum Beispiel fahren, solange die Kraft reicht. Geht ihm auf langen Strecken oder an steilen Anstiegen die Kraft aus, erledigt das Triride MTW den Rest.
Manueller oder E-Rolli? Beides!
Koppelt man das MTW mit einem Zuggerät wird das Gespann zum einzigartigen Outdoormonster, das viele Situationen meistert, bei denen andere Lösungen längst passen müssen. Power, Traktion und der relativ lange Radstand reichen aus, um auch bei Schnee, Sand, im Wald oder an steilen Steigungen noch voranzukommen. Das Triride MTW lässt sich per Kabel mit der Steuerung des Zuggeräts, sodass die Power beider Geräte optimal kombiniert und abgerufen wird – entweder mit einem, zwei oder allen drei Motoren.
Wie die Ankoppelung genau aussieht, zeigen wir in unserem Video von der REHACARE. Das Geniale dieser Lösung ist aber dort leider nicht zu sehen: Das Triride MTW lässt sich mit nur wenigen Handgriffen wieder abbauen und der Rollstuhl sich zum ursprünglichen, ganz braven, manuellen Hilfsmittel machen. So haben die Nutzer volle Flexibilität und können situationsabhängig entscheiden, ob beziehungsweise wann sie einen manuellen oder elektrischen Rollstuhl nutzen, um zum Beispiel ihrem Hobby bei rasanten Outdoorfahrten nachzugehen oder auch dem übelsten Wetter zu trotzen. Mit dem Triride MTW verliert Schnee jedenfalls für Rollstuhlfahrer seinen Schrecken.
Mehr Informationen zum Triride MTW gibt es auf der Internetseite des italienischen Herstellers.
Möglichkeiten für eine persönliche Beratung und Probefahrten in Deutschland findet ihr bei KADOMO in Hilden (Düsseldorf) sowie unter https://www.triride.me/.
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