Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, betont die Notwendigkeit einer nationalen Inkontinenz-Strategie, ähnlich der bereits existierenden nationalen Diabetes-Strategie. „Inkontinenz ist keine harmlose Alterserscheinung. Jeder neunte Deutsche ist betroffen und leidet darunter. Ohne adäquate Versorgung ist eine Teilhabe am Leben praktisch nicht mehr möglich,“ so Wiedemann. Eine frühzeitige Behandlung könnte bei 80-90% der Betroffenen zu einer Heilung oder Verbesserung führen, doch ohne angemessene Versorgung verschlechtert sich ihre Situation kontinuierlich.
Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft macht zudem deutlich, dass typische Folgeerkrankungen wie Hautreizungen, Infektionen, Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen, Depressionen und Stürze durch eine frühzeitige Behandlung verhindert werden können. Inkontinenz ist auch einer der Hauptgründe für den Einzug in ein Pflegeheim.
Was fordert die Deutsche Kontinenz Gesellschaft?
- Nationale Inkontinenz-Strategie: Eine systematische politische Auseinandersetzung mit dem Thema Inkontinenz, um das Versorgungsdefizit zu beheben.
- Verbesserte Vergütung: Anpassung der Vergütungskataloge, um die Behandlung von Inkontinenz wirtschaftlicher zu gestalten.
- Expertengremium: Einrichtung eines Gremiums zur Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung der präventiven, diagnostischen und therapeutischen Versorgung.
Mehr Infos zu den Veranstaltungen findet ihr hier: Deutsche Kontinenz Gesellschaft