In einer bundesweiten Online-Umfrage der Aktion Mensch vom Dienstag (4. Februar 2025), äußerten 67 Prozent der Menschen mit Behinderung die Sorge, dass Inklusion und Teilhabe künftig als weniger wichtig angesehen werden könnten. Laut Pressemitteilung befürchtet mehr als die Hälfte der Befragten zudem eine Zunahme der gesellschaftlichen Behindertenfeindlichkeit in Deutschland. Die Sozialorganisation appelliert an die Politik, diese Warnsignale ernst zu nehmen und endlich strukturelle Diskriminierung sowie die erheblichen Barrieren im Alltag abzubauen.
Themen: Soziale Gerechtigkeit und Existenzsicherung
Als persönlich wichtigste Themen nennen 43 Prozent der befragten Menschen mit Behinderung die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten. Für 36 Prozent sind Armut und soziale Ungleichheit besonders bedeutsam. Dahinter steht nicht zuletzt das hohe Armutsrisiko, dem Menschen mit Behinderung in besonderem Maße ausgesetzt sind.
Entsprechend sollte sich die nächste Bundesregierung aus ihrer Sicht vor allem für den Erhalt oder den Ausbau der sozialen Sicherungssysteme, wie etwa die Krankenversicherung oder das Bürgergeld (47 Prozent), mehr bedarfsgerechte Wohnungen für Menschen mit Behinderung (46 Prozent) und eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen (36 Prozent) einsetzen.
Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab
Trotz der großen Sorgen planen 94 Prozent der Menschen mit Behinderung, an der Bundestagswahl teilzunehmen und aktiv mitzubestimmen. Laut der Umfrage gibt es dennoch Verbesserungspotenzial bei der Barrierefreiheit in Wahllokalen.
Für die Umfrage haben Aktion Mensch und das Meinungsforschungsinstitut Ipsos nach eigenen Angaben zwischen dem 2. und dem 9. Januar 2025 bundesweit 376 Menschen ab 16 Jahren mit Beeinträchtigung online befragt.