Befragung: Welchen Anforderungen müsste eine Seilschwebebahn im ÖPNV gerecht werden?

Forscher an der Universität Stuttgart sammeln Vorschläge, Wünsche und Bedenken potenzieller Nutzer ein. Mitmachen und den Wandel zur Barrierefreiheit mitgestalten!

Seilbahnen gibt es bereits. Noch recht jung ist die Idee, Seilschwebebahnen als sinnvolle Ergänzung für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im städtischen Raum einzusetzen. Was braucht es dazu? Was sagen potenzielle Nutzerinnen und Nutzer? Auch Barrierefreiheit ist natürlich ein Thema. Der Ergebnisse einer Online-Befragung an der Universität Stuttgart sollen von Anfang an in die weitere Planung einfließen. MOBITIPP meint: Nutzt die Chance und gestaltet den Wandel zu mehr Barrierefreiheit aktiv mit!
Zeichnung von einem Seilbahnsystem
© Lara Hainzinger
Sind urbane Seilbahnen die Zukunft?
Staus, Lärm, Umweltbelastung: Können Seilschwebebahnen im urbanen Raum eine echte Alternative zum Autoverkehr sein? Ein DBU-Forschungsprojekt befasst sich mit den Voraussetzungen.

Können Seilschwebebahnen eine sinnvolle Ergänzung für den öffentlichen Personennahverkehr im urbanen Raum sein? Dies ist eine der Fragestellungen, die im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten zweijährigen Forschungsprojekts untersucht werden.

Gemeinsam mit dem Stuttgarter Planungsbüro SSP Consult analysieren und bewertet das Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Universität Stuttgart jetzt verschiedene Konzepte und Varianten, wie Seilschwebebahnen in den städtischen oder regionalen ÖPNV eingebunden werden können. Außerdem erarbeiten die Partner Vorschläge zur besseren Integrierbarkeit von Seilschwebebahnen ins städtische Umfeld.

Nicht mit gängigen Standseilbahnen vergleichbar

Eine urbane Seilschwebebahn ist laut IFT-Mitteilung im Wesentlichen baugleich mit einer Seilschwebebahn in den Bergen, den Bergbahn. Im Gegensatz zu Bergbahnen verbindet eine urbane Seilschwebebahn Stadtteile als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs und ergänzt das vorhandene ÖPNV-Netz. Das stellt ganz neue Anforderungen an das Verkehrsmittel. So sollte zum Beispiel die Mitnahme eines Fahrrads oder eines Kinderwagens in der Kabine möglich sein. Die Stationen und der Ein- und Ausstiegsbereich müssen barrierefrei gestaltet werden. Die Fahrt soll unkompliziert, komfortabel und sicher verlaufen.

Ziel der Forschungsarbeit ist laut IFT-Mitteilung die Entwicklung einer Planungshilfe, die Empfehlungen für den Einsatz, Planung und den Betrieb von Seilschwebebahnen als Ergänzung des ÖPNV im urbanen Raum enthält. Sie soll kommunalen Verwaltungen und der lokalen Politik eine erste Planungssicherheit bieten, bevor aufwändige Machbarkeitsstudien beauftragt werden.

Um Usermeinung wird gebeten

Damit der Projekt nutzerfreundlich aufgesetzt werden kann, möchte das Forschungsteam mehr über das allgemeine Mobilitätsverhalten der Menschen und potenziellen Fahrgäste erfahren. Gefragt sind die Wünsche und Anforderungen an eine Seilschwebebahn, aber auch welche Ängste und Kritikpunkte bei der Benutzung bestünden.

Die Umfrage dauert etwa 10 Minuten. Ihre Angaben werden laut Initiatoren absolut vertraulich und anonym behandelt. Bei der Auswertung sollen keine  Rückschlüsse auf den Absender möglich sein.

 

Hier geht’s zur Umfrage: https://survey.unistuttgart.de/evasys/online.php?p=urbaneseilbahn1

(Text: Brigitte Muschiol)

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