16. Welt Kontinenz Woche 2024 startet: Versorgung von Inkontinenz-Betroffenen in Gefahr

Vom 17. bis 23. Juni 2024 findet die 16. Welt Kontinenz Woche statt. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft nutzt diese Gelegenheit, um auf das wachsende Versorgungsdefizit für Menschen mit Inkontinenz in Deutschland hinzuweisen.

Obwohl 10 Millionen Menschen betroffen sind, ziehen sich Gesundheitseinrichtungen aufgrund unzureichender Finanzierung aus der Versorgung zurück.Während der Aktionswoche werden bundesweit 150 Veranstaltungen angeboten, um über Inkontinenz aufzuklären und das damit verbundene Tabu zu brechen. Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegekräfte und Apotheker bieten Informationsveranstaltungen an, um Betroffene und ihre Angehörigen zu informieren und zu unterstützen.
Grafik des menschlichen Harnsystems
(c) Shutterstock 1670584741
Tabuthema Inkontinenz

Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, betont die Notwendigkeit einer nationalen Inkontinenz-Strategie, ähnlich der bereits existierenden nationalen Diabetes-Strategie. „Inkontinenz ist keine harmlose Alterserscheinung. Jeder neunte Deutsche ist betroffen und leidet darunter. Ohne adäquate Versorgung ist eine Teilhabe am Leben praktisch nicht mehr möglich,“ so Wiedemann. Eine frühzeitige Behandlung könnte bei 80-90% der Betroffenen zu einer Heilung oder Verbesserung führen, doch ohne angemessene Versorgung verschlechtert sich ihre Situation kontinuierlich.

Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft macht zudem deutlich, dass typische Folgeerkrankungen wie Hautreizungen, Infektionen, Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen, Depressionen und Stürze durch eine frühzeitige Behandlung verhindert werden können. Inkontinenz ist auch einer der Hauptgründe für den Einzug in ein Pflegeheim.

Was fordert die Deutsche Kontinenz Gesellschaft?

  • Nationale Inkontinenz-Strategie: Eine systematische politische Auseinandersetzung mit dem Thema Inkontinenz, um das Versorgungsdefizit zu beheben.
  • Verbesserte Vergütung: Anpassung der Vergütungskataloge, um die Behandlung von Inkontinenz wirtschaftlicher zu gestalten.
  • Expertengremium: Einrichtung eines Gremiums zur Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung der präventiven, diagnostischen und therapeutischen Versorgung.

Mehr Infos zu den Veranstaltungen findet ihr hier: Deutsche Kontinenz Gesellschaft

(Text: Volker Neumann)

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