MOBITIPP: Herr Passiwan, was bedeutet Ihnen der Rollstuhlbasketball-Sport?
Dirk Passiwan: Rollstuhlbasketball ist mein Leben. Mein Vater hat die Doneck Dolphins Trier gegründet. Da war es keine Frage, dass ich auch im Verein aktiv bin. Rollstuhlbasketball hat mir auch über etliche Tiefpunkte in meinem Leben geholfen. Der Wunsch, wieder mit der Mannschaft trainieren und spielen zu können, hat mir immer Kraft gegeben.
MOBITIPP: Sie haben jetzt zum Jahresbeginn 2018 Ihren Abschied als Spieler der Nationalmannschaft verkündet. Damit haben Sie auch auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im eigenen Land verzichtet, die im August stattfindet. Was waren die Gründe für Ihren Rückzug?
Dirk Passiwan: Ich war jetzt knapp zehn Jahre lang sowohl Mitglied der Nationalmannschaft als auch Spieler und Trainer der Doneck Dolphins Trier. Wenn die eine Saison zu Ende war, begann die andere. Und alles auf höchstem Niveau. Pausen gab es nicht. Das hat mich mit der Zeit physisch und mental an meine Grenzen gebracht, zumal ich mit einer chronischen Erkrankung lebe. Außerdem arbeite ich 30 Wochenstunden als Industriekaufmann und möchte auch da weiterhin meine Leistung bringen. Deshalb habe ich einen Schlussstrich gezogen und alle Nachteile in Kauf genommen.
MOBITIPP: Wie schwer fällt Ihnen der Abschied?
Dirk Passiwan: Den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden, ist nicht einfach. Ich habe bereits die letzten Jahre immer wieder mal daran gedacht. Wenn man jung ist, steckt man manches weg und erholt sich schneller. Mit 41 Jahren sieht das anders aus. Da muss man dann allen Mut zusammennehmen, eine Entscheidung treffen und dazu stehen. Dass die Heim-WM für mich flachfällt, ist sehr schade. Aber ich bin sicher, dass ich mich richtig entschieden habe. Das macht es einfacher.
MOBITIPP: Wie sehen Ihre aktuellen Pläne aus?
Dirk Passiwan: Ich bleibe meinem Heimatverein in Trier als Spieler und Trainer verbunden. Außerdem arbeite ich im Vereinsmanagement mit. In Zukunft würde ich gerne verstärkt als Trainer arbeiten. Ob das möglich ist, wird sich zeigen.