Menschen mit eingeschränkter Mobilität wieder das Autofahren zu ermöglichen, erfordert neben hohem technischen Sachverstand und handwerklichem Können viel Kreativität. Ein Beispiel dafür ist der Umbau eines Volkswagen T6 durch den Autoumrüster ASP in Bremen. Damit ihre schwerbehinderte Auftraggeberin mit ihrem E-Rollstuhl gut in ihren VW T6 kommt, hat ASP zunächst einmal den Boden des Fahrzeugs komplett begradigt. „Jetzt gelangt die Fahrerin seitlich über einen K90 Kassettenlift von AMF Bruns in das Fahrzeug hinein und fährt direkt auf den Fahrerplatz. Dort kann sie sich ganz normal mit einer Dockingstation fixieren”, erklärt Dirk Poweleit, Geschäftsführer von ASP.
Eine nicht alltägliche Herausforderung stellte die Tatsache dar, dass die gängigen Lenk- und Steuerungssysteme für die Kundin nicht infrage kamen. Deshalb haben sich die ASP-Spezialisten eine ungewöhnliche Lösung einfallen lassen: einen schwenkbaren Fahrradlenker als Eingabegerät für das Joysteer Drive-by-Wire-System. Wie beim Fahrrad lässt sich der T6 jetzt durch entsprechende Lenkbewegungen steuern. Die Gas-Bremsfunktion wird durch Hebel am Fahrradlenker ausgelöst. Außerdem sind eine Paravan Gear Control, also eine automatisierte DSK Getriebeumschaltung, ein elektronisches Zündschloss mit Start- und Stopp-Tasten sowie eine Sprachsteuerung für die Sekundärfunktionen Licht und Sicht nachgerüstet.
Auch auf einen Rollenwechsel am Steuer ist der T6 vorbereitet: Der Fahrersitz und der Beifahrersitz sind mit Schnellverschlüssen lösbar. Deshalb können Fußgänger mit den Originalsitzen fahren. Die Rollstuhlfahrerin nimmt dann den Platz auf der Beifahrerseite ein. Im Herbst dieses Jahres steht ein ähnlicher Umbau auf dem Plan. Dann will das ASP-Team einen Mercedes-Benz Sprinter umbauen.