Mythos oder Realität: Sind faltbare E-Rollis echt so easy?

Der Ergoflix LX 5.0 im Straßenexperiment

Faltbare Elektrorollstühle werden in jeder Hinsicht als leicht beworben: leicht zu bedienen, leicht zu fahren, leicht zu verladen. Aber stimmt das? Wir haben es mit dem neuen Ergoflix LX 5.0, den wir gleich von der Rehacare mitgenommen haben, ausprobiert. Mitten in einer Fußgängerzone haben wir Passantinnen und Passanten gebeten, ihn mal spontan auszuprobieren. Das Ergebnis war selbst für uns überraschend.
(c) neoskript - Volker Neumann
Ergoflix LX 5.0 - echt so easy

Wenn man authentische Reaktionen einfangen will, dürfen die Befragten nicht vorbereitet sein. Spannend an der Idee, Passanten in der Fußgängerzone zu befragen, war deshalb nicht der Aufbau des Drehs, sondern das, was wir nicht planen konnten: die Reaktionen. Würden sich Seniorinnen und Senioren darauf einlassen, sich in einen Rollstuhl zu setzen, auch wenn sie vielleicht noch keinen brauchen oder noch nie mit einem gefahren sind? Wir starteten am Vormittag, stellten uns auf lange Wartezeiten, zähe Gespräche und ja, auch auf ein Scheitern des Projekts ein.

Im Laufe des Tages kamen zahlreiche Menschen aus der Zielgruppe vorbei: allein, mit dem Partner oder einem Begleiter – viele von ihnen mit einem Rollator. Die freundlichste Absage erhielten wir von einem 98-jährigen Herrn. Er fand den Rollstuhl zwar interessant, sah für sich aber in der ihm verbleibenden Lebenszeit keine Perspektive mehr dafür. Einige andere Absagen wurden mit Terminen begründet, nur ganz wenige ließen uns einsilbig und mürrisch abblitzen. Viele Passanten, die wir ansprachen, waren spontan interessiert und einige davon hatten sogar schon über die Anschaffung eines Rollstuhls nachgedacht.

Reinsetzen, losfahren

In unserem spontanen Setting war natürlich keine Zeit für eine lange Schulung oder ein ausgiebiges Studium der Bedienungsanleitung. Aber darum ging es ja auch nicht. Das Versprechen der Hersteller faltbarer Elektrorollstühle lautet ja oft, dass sie einfach und intuitiv zu bedienen seien. Also reinsetzen, kurze Einweisung und los. „Mit Technik kenne ich mich nicht so aus“, war eine häufige Aussage zu Beginn der Probefahrten. Sie mündete fast immer in einem überraschten „Ach, das war aber einfach!“. Das Fahren funktionierte tatsächlich intuitiv, fast selbstverständlich.

Nach den ersten selbstständig gefahrenen Metern kamen die Detailfragen: Was kostet der? Bezahlt den die Krankenkasse? Wie wird er geladen? Höchstgeschwindigkeit? Reichweite? usw. Besonders die Faltfunktion stieß aus verschiedenen Gründen auf großes Interesse. Mal ging es darum, den Rollstuhl zum Besuch der Familie oder auf Reisen mitzunehmen, oft auch darum, wo man ihn abstellen kann. Die Einfachheit der Faltfunktion überzeugte alle sofort, das Gewicht des Rollstuhls wurde aber auch ohne Akkus oft als zu hoch empfunden, um es allein heben zu können. Einige unserer Probanden waren geradezu enttäuscht, dass wir keine Unterlagen dabei hatten oder ihnen vom Fleck weg ein Gerät verkaufen konnten.

Echte Begegnungen, echte Begeisterung

Unser Video ist eine Chronik echter Begegnungen. Eine Sammlung von Lächeln, Kommentaren, Zweifeln und Aha-Momenten. Verschiedene Menschen zeigen wichtige Funktionen des Ergoflix LX 5.0, einfach indem sie ihn ausprobieren. Natürlich hat unser Test nur eine anekdotische Evidenz, aber an unserem Drehtag gab es keinen einzigen Probanden, der mit der Bedienung des Rollstuhls nicht zurechtgekommen wäre. Das war eine selbst für uns überraschend hohe, aber eben auch überzeugende Quote. Challenge completed! Elektrorollstühle scheinen tatsächlich so einfach zu bedienen zu sein, wie die Hersteller es behaupten.

Am Ende unseres Drehtags sind wir beseelt nach Hause gefahren. Einerseits, weil wir eine solch große positive Resonanz auf unser Projekt hatten. Andererseits aber – und das vor allem – weil wir so viele nette, positive und aufgeschlossene Menschen getroffen haben.

Wenn ihr euch für ein anderes Modell von Ergoflix interessiert, hier entlang.

(Text: Volker Neumann)

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