Privatdozent Dr. Michael Akbar, Leiter des Wirbelsäulenzentrums an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, ermittelte in verschiedenen Studien erstmals mithilfe bildgebender Verfahren die Häufigkeit dieser durch Überlastung des Schultergelenks verursachten Verletzung sowie Risikofaktoren.
Für seine wegweisenden Arbeiten ist der Orthopäde nach Mitteilung des Universitätsklinikum Heidelberg Ende März mit dem Forschungs-Förderpreis der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) ausgezeichnet worden, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Unter dem Motto „Querschnittgelähmte gehen auf ihren Händen“ gab Dr. Akbar einen Überblick über seine Forschungsergebnisse.
Dringender Handlungsbedarf
Diese Studien zeigen nach den Worten des Preisträgers, dass Querschnittgelähmte nicht allein unter chronischen Schmerzen leiden: „Tatsächlich sind diese Verletzungen der Schultermuskulatur ein unterschätztes Problem, das die Selbstständigkeit, Mobilität und Lebensqualität massiv beeinträchtigen kann und dem bisher noch viel zu wenig entgegengesetzt wird.“
In einer seiner Studien ermittelte der Orthopäde zum Beispiel, dass 63 Prozent der untersuchten querschnittgelähmten Patienten einen Verschleiß der Schultergelenke aufwiesen. In der Kontrollgruppe waren es 15 Prozent. Eine weitere Studie ergab, dass Sport im Rollstuhl die Gesundheit fördere, gleichzeitig aber auch ein bedeutender Risikofaktor für Sehnenrisse sei.
Trainingsprogramme können helfen
Als Konsequenz seiner Ergebnisse regte Dr. Michael Akbar bereits die Entwicklung spezieller Trainingsprogramme für Rollstuhlfahrer an, um gezielt die Schultermuskulatur zu stärken und das Schultergelenk vor Überlastung zu schützen. Die Trainingsprogramme werden aktuell von der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie e.V. (DMGP) ausgearbeitet.