Bei manchen Entwicklungen wundert man sich, dass sie nicht längst gemacht wurden. Die elektrische Schiebtür von Rausch am neuen VW Caddy ist zum Beispiel eine solche. Der Caddy ist in seiner Klasse unangefochtener Marktführer für behinderte Menschen, und doch gab es die hinteren Türen bisher nur zum Aufschwingen. Für Rollstuhlfahrer war das ungünstig, weil die Rücksitze für sie nur schwer erreichbar waren. Jetzt kann der Raum bequem zum Verstauen eines Rollstuhls mit einer automatischen Verladehilfe genutzt werden.
Dass ausgerechnet Rausch den Caddy für seitliche Verladehilfen zugänglich gemacht hat, ist kein Zufall. Das Unternehmen aus dem schwäbischen Balingen hat sich seit Jahren auf Verladehilfen für Rollstühle und Scooter spezialisiert. Angefangen hat alles mit einer Anfrage, einer Skizze und dem Ladeboy. Mittlerweile wurde das Modell so oft variiert, dass es Rollstühle je nach Bedarf gefaltet und ungefaltet entweder seitlich oder in den Kofferraum vieler handelsüblicher Fahrzeuge verladen kann. Für viele behinderte Menschen ist das die einzige Möglichkeit selbstständig mobil zu bleiben.
VW Caddy noch attraktiver
Wer eine Verladehilfe von Rausch haben möchte, muss dafür nicht unbedingt ins schwäbische Balingen reisen. Zwar baut das Unternehmen vor Ort nach wie vor seine Verladehilfen ein und führt auch andere behindertengerechte Fahrzeugumbauten durch. Zahlreiche Umrüster in ganz Deutschland greifen aber auf die Produkte von Rausch zurück und bieten sie in ihrem Programm mit an. Das hat für die Kunden den Vorteil, dass sie sich die weite Anreise sparen können und einen Ansprechpartner vor Ort haben.
Inzwischen hat der Scooterboy für Elektromobile, die gerne von Senioren genutzt werden, das Angebot erweitert. Damit hat Rausch sich eine neue Zielgruppe erschlossen. Mit dem Umbau des VW Caddy ist Rausch seinen Wurzeln treu geblieben und hat das Raumwunder aus Wolfsburg noch attraktiver für Rollstuhlfahrer gemacht. Umso erstaunlicher, dass vor den schwäbischen Tüftlern noch niemand auf diese Idee gekommen ist.