Phil Hubbe, der seit Mitte der 1980er-Jahre mit Multipler Sklerose lebt, hat diese Frage „Darf er das?“ für sich so beantwortet: Ja, wenn der Witz gut ist und nicht auf Kosten anderer geht. Mit seinem einzigartigen Humor, der auf Selbstironie und der Lebensrealität von Menschen mit Behinderung basiert, hat der Cartoonist es geschafft, Humor als Mittel der Inklusion zu etablieren. Seine Cartoonreihe „Behinderte Cartoons“ (Lappan-Verlag) trug zu einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Themen Gesellschaft, Normen und Barrieren bei.
Mit seinen Arbeiten füllte er eine Lücke, in der Menschen mit Behinderung kaum vorkamen oder nur auf stereotype Weise dargestellt wurden. Zwischen „Urlaub all inclusive“ und „inklusiven Urlaubergruppen“ findet Phil Hubbe ein Füllhorn an Themen – mal heiter, mal rabenschwarz, immer feinfühlig. Inspiration zieht er dabei häufig aus seinem eigenen Alltag. „Meistens muss ich gar nicht viel überzeichnen. Die Realität ist häufig absurd genug“, sagte er einmal in einem MOBITIPP-Interview.
Gefragter Cartoonist – nicht nur bei Menschen mit Behinderung
Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert – darunter in renommierten Kunstgalerien und im Rahmen von inklusiven Kunstprojekten. Auch als Buchautor hat Phil Hubbe sich einen Namen gemacht: 2022 erschien anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Reihe Behinderte Cartoons der Band „Vorsicht, Stufe“. Der Cartoonist gibt regelmäßig einen „Handicaps“-Jahreskalender heraus und beliefert zahlreiche Medien mit seinen Werken. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Deutschen Preis für Humor“ und dem „Preis für Barrierefreiheit in den Medien“.
Auf der REHAB 2025 wird Phil darüber sprechen, wie sein Humor das Bild von Behinderung verändern kann – und warum er es für seine Pflicht hält, den richtigen Witz zu finden in einer Welt, die oft viel zu ernst mit solchen Themen umgeht. Schön, dass er dabei sowohl von Menschen mit Behinderung als auch von Menschen ohne Behinderung Zuspruch erhält.