Senat: Berliner Mauerweg wird barrierefrei

Der weltweit einmalige Themenpfad soll erneuert, ausgebaut und durchgehend barrierefrei werden.

30 Jahre nach dem Mauerfall hat der Berliner Senat Anfang Januar die Instandsetzung und barrierefreie Gestaltung des Berliner Mauerwegs beschlossen. Die 160 Kilometer lange Route, die entlang der ehemaligen DDR-Grenzanlagen rund um das frühere Westberlin führt, soll dann auch für Rollstuhlfahrer und Radfahrer durchgehend gut befahrbar sein. Geplanter Baubeginn ist 2020.
© Senatskanzlei / Angela Planert
Der Mauerweg im Regierungsviertel

Der „Berliner Mauerweg“ ist in seiner Art ein einzigartiges Denkmal der jüngeren deutschen Geschichte. Er entstand zwischen 2002 und 2006 und spielt im Berlin-Tourismus eine wichtige Rolle. Das Besondere: Der rund 160 Kilometer lange Rundkurs, der in 14 Einzelstrecken zwischen sieben und 21 Kilometern gegliedert ist, verbindet Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten mit der Geschichte des ehemals geteilten Deutschlands.

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Abwechslungsreiche Tour

Landschaftlich gesehen verläuft der Mauerweg durch ruhigere Strecken im Grünen und am Wasser wie auch durch lebhafte Abschnitte des Berliner Stadtgebiets. Entlang der Tour gibt es zahlreiche historisch und touristisch bedeutsame Orte – Gedenkstätten, Musen, Ausstellungen, Mauerreste, ehemalige Grenzwachtürme sowie Infotafeln mit Fotografien und erklärenden Texten.

Von den ehemaligen Grenzübergängen durch die Berliner Mauer ist wohl der Checkpoint Charlie (Grenzübergang Friedrichstraße) der bekannteste. Eine weitere international bekannte Sehenswürdigkeit ist die East Side Gallery zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke. Mit 1.316 Metern ist sie der längste zusammenhängende Mauerabschnitt, der noch steht. Gleich nach dem Mauerfall haben 118 Künstler aus 20 Ländern hier begonnen, die Mauer zur Kunstmeile umzugestalten. 1991 wurde die East Side Gallery unter Denkmalschutz gestellt. Sie ist heute die längste Open-Air-Galerie der Welt.

In den kommenden Jahren soll der Berliner Mauerweg nun erneuert und attraktiver gestaltet werden. Dazu werden nach Informationen der Berliner Senatskanzlei von Anfang Januar Teilabschnitte neu gebaut oder saniert, um „eine durchgängig sichere und nutzerfreundliche Begeh- und Berollbarkeit“ zu gewährleisten. Das heißt, auch Rollstuhlfahrer und Radfahrer finden dann gute Straßen- und Wegeverhältnisse vor.

Barrierefreiheit im Fokus

Eine Bestandsaufnahme des gesamten Mauerweges erfolgte schon im Sommer 2018. Betrachtet wurden die Art des Belags, Breite und Zustand der Wegeflächen sowie der angrenzenden Vegetationsbestände. Besonderes Augenmerk lag auf der Barrierefreiheit.

Um in Zukunft ein kontinuierliches Qualitätsmanagement gewährleisten zu können, ist die Übertragung des Projekt-, Bau- und Betriebsmanagements des Mauerweges an die Grün Berlin GmbH geplant. Bislang kümmerte sich eine Vielzahl von Flächeneigentümern um Pflege und Unterhaltung des Mauerweges.

Die Kosten für die anstehenden Ertüchtigungs- und Entwicklungsmaßnahmen belaufen sich nach Angaben des Berliner Senats voraussichtlich auf rund 12,4 Millionen Euro. Baubeginn wird allerdings nicht mehr im Jubiläumsjahr 2019 sein, sondern erst 2020.

Weitere Informationen über den Berliner Mauerweg, über seine Etappen und Stationen gibt es im Internet: www.berlin.de/mauer/mauerweg/

(Text: Brigitte Muschiol)

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