TV-Tipp: „Balanceakt” – ein Film zum Thema MS

Am Montag, 26. August 2019, zeigt das ZDF um 20:15 Uhr den Film "Balanceakt" der bekannten Regisseurin Vivian Naefe

Wie geht man damit um, wenn man mitten im Leben steht und plötzlich mit der Diagnose „Multiple Sklerose” konfrontiert wird? Wenn man die Kontrolle über sein sorgsam aufgebautes Leben verliert? Mit dieser Frage muss sich Marie, gespielt von Julia Koschitz, im ZDF/ORF-Film „Balanceakt" befassen. Für die ambitionierte Architektin, Mutter eines kleinen Sohnes und Ehefrau beginnt ein Balanceakt, auf den man sich nicht vorbereiten kann. Ausgestrahlt wird der Film am Montag, 26. August, um 20:15 Uhr im ZDF.
© ZDF / Petro Domenigg
BALANCEAKT: Film zum Thema MS
Marie (Julia Koschitz) hat ausgerechnet auf der Baustelle, für die sie als Architektin verantwortlich ist, einen Krankheitsschub.

Die aufstrebende Architektin Marie führt laut ZDF-Mitteilung ein Leben auf der Überholspur. Sie liebt ihren Beruf und ihre Familie, ihren Lebensgefährten Axel (David Rott) und ihren kleinen Sohn Luis (Jeremy Miliker). Ihr Vater Otto (Peter Lerchbaumer) ist stolz auf sie. Maries Schwester Kerstin (Franziska Weisz) ist das Sorgenkind und sorgt mit ihrem sprunghaften Lebensstil für Spannungen in der Familie. Bei Marie wird Multiple Sklerose diagnostiziert. Zwischen Bloßstellungen, depressiven Phasen und der Verantwortung als Mutter und Lebensgefährtin versucht sie, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Doch immer seltener gelingt es Marie, ihren Zustand mit Witz zu überspielen.

„Meine Vorbereitung war meine Kindheit”

Regisseurin Vivian Naefe kennt Multiple Sklerose aus ihrem engsten familiären Umfeld, wie sie im Interview mit dem ZDF sagt. Als sie acht Jahre alt war, starb ihre Mutter an MS, beziehungsweise an der Nebenerscheinung Lungenentzündung. So gesehen sei ihre Kindheit eine Vorbereitung auf diesen Film gewesen. Sender und Produzenten hätten dies aber nicht gewusst, als sie ihr das Projekt antrugen. „Ich empfand das Angebot, diesen Film zu machen, als schicksalhaft, als Chance, mich noch einmal mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen.”
Zur Vorbereitung habe sie außerdem medizinische Fachliteratur gelesen, die deutsche MS-Gesellschaft in München aufgesucht und sich mit ihr persönlich bekannten erkrankten Menschen ausführlich unterhalten. Zusätzlich habe sie sich in Wien noch mit einem Neurologen beraten.

Leichtigkeit statt Larmoyanz

Ihre innere Beteiligung am Schicksal MS sei denn auch eine persönliche Herausforderung gewesen. Eine weitere war selbst gestellt: „Ich wollte nicht, dass dieser Film larmoyant wird. Ich wollte, dass er auch leicht und witzig ist und Mut macht. Außerdem war ich sehr ehrgeizig darin, gleichzeitig authentisch und dabei doch leicht zu bleiben. Ich will die Zuschauer fesseln, auch mit so einem Thema.”
Wir können nicht beurteilen, wie gelungen der Film ist, weil wir ihn nicht vorab gesehen haben. Aber wir finden es gut, dass er zur Hauptsendezeit um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird und somit hoffentlich zu einem breiteren Verständnis beiträgt, wenn Menschen nicht immer perfekt funktionieren – weil sie es nicht können und es auch nicht können müssen.
Den Trailer zum Film seht ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=UNVsfFIRixM.

(Text: Brigitte Muschiol)

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