Inkontinenz, der unkontrollierbare Harnverlust, macht den Betroffenen meist sehr zu schaffen. In Deutschland haben schätzungsweise rund zehn Millionen Menschen – Frauen wie Männer – damit zu tun. Doch die wenigsten gehen offen damit um. So lässt sich nach Informationen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft über die Hälfte der Betroffenen aus Scham oder mangelndem Wissen nicht medizinisch beraten.
Gravierende Folgen ohne Behandlung
Das ist fatal, denn unbehandelt verstärken sich die Inkontinenzbeschwerden. Dies kann tiefgreifenden Folge auf Alltag, Partnerschaft, Psyche und das soziale Leben haben. Dagegen helfe nur eines: Aufklären, dem Leiden das Tabu nehmen und es als das darzustellen, was es ist – eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern. Dafür steht die bundesweite Welt-Kontinenz-Woche: Seit 2009 lädt sie Betroffene, Interessierte und Fachpersonal ein, sich über die verschiedenen Formen von Inkontinenz, die vielfältigen Therapiemöglichkeiten sowie die Heilungschancen zu informieren.
Schon einfache Maßnahmen können helfen
„Jede Inkontinenz ist behandelbar und kann spürbar gelindert werden, in den meisten Fällen ist Heilung möglich. Das ist für Betroffene wichtig zu erfahren – eine ideale Gelegenheit dafür bietet die Welt-Kontinenz-Woche“, sagt Univ.-Prof. Dr. Andreas Wiedemann, erster Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft und Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten, in einer Pressemitteilung. Der Heilungserfolg bei Inkontinenz sei vor allem im Anfangsstadium besonders groß. „Vielfach wirken gerade zu Beginn schon einfache Maßnahmen wie Lebensstilveränderungen oder Beckenbodentraining Wunder.“
Präsenz- und Onlineveranstaltungen
Deutschlandweit findet eine Vielzahl von Veranstaltungen mit Expertinnen und Experten statt, zu denen anerkannte ärztliche Beratungsstellen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft sowie zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentren einladen. Auf dem Programm stehen Präsentationen vor Publikum. Es gibt Beiträge in Onlinemedien und Telefonaktionen für Betroffene und Interessierte. Für medizinisches Personal wird Fortbildung angeboten. Themenschwerpunkte sind die verschiedenen Formen von Inkontinenz bei Frauen und Männern, die Ursachen und insbesondere das vielfältige Spektrum an modernen Behandlungsoptionen.
Das gesamte Programm der Welt-Kontinenz-Woche ist auf der Webseite der Deutschen Kontinenz Gesellschaft unter diesem Link einsehbar:
Aktuelle Infos gibt’s hier: https://www.kontinenz-gesellschaft.de/Patienten.60.0.html?&L=106bu%27apbsp%22t