Welt-Schlaganfalltag: Selbsthilfegruppen helfen aus der Isolation

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe unterstützt 2023 die Gründung neuer Gruppen.

Schlaganfälle sind die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Das teilt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des heutigen Welt-Schlaganfalltags (29. Oktober) mit, für das sie das Motto „Selbsthilfe wirkt! Zurück ins Leben nach Schlaganfall“ gewählt hat. Weil die Corona-Pandemie die Selbsthilfe schwer getroffen habe, will die Stiftung im Jahr 2023 die Bildung neuer Gruppen aus einem Förderfonds unterstützen.
Menschen sitzen in einer Selbsthilfegruppe beieinander
© Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Selbsthilfegruppen – wichtige Säulen auf dem Weg zurück ins Leben

270.000 Menschen erleiden nach Mitteilung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jährlich in Deutschland einen Schlaganfall. Damit sei die Volkskrankheit die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Auf dem Weg zurück ins Leben spiele die Selbsthilfe neben der medizinischen und therapeutischen Behandlung eine wichtige Rolle, so Stefan Stricker, Referent der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: „In der größten Krise ihres Lebens finden viele Menschen in der Gruppe den dringend notwendigen Halt. Und sie erhalten Antworten auf ihre Fragen, die sich auf dem Weg zurück ins Leben stellen.“

Thema Nummer 1: Alltagsbewältigung

350 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen umfasst das bundesweite Netzwerk der Stiftung. Häufigstes Thema der Gruppentreffen ist nach einer aktuellen Umfrage der Schlaganfall-Hilfe die Alltagsbewältigung. Das gelte für 97 Prozent der Befragten. „Deshalb ist die Selbsthilfe eine unverzichtbare Säule der Schlaganfall-Nachsorge“, so Stefan Stricker. Doch die Pandemie stellte die Gruppen vor große Herausforderungen: Zwei Drittel verloren Mitglieder. Mehr als die Hälfte der Gruppen sieht die Neugewinnung von Mitgliedern als größte Schwierigkeit.

Isolation kann zu Folgeerkrankungen führen

Für Stefan Stricker ist dieses Ergebnis nicht verwunderlich. „80 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen leiden unter neuropsychologischen Folgen. Eine der häufigsten ist die Antriebsarmut“, so der Referent. Gerade für diese Menschen sei die Ansprache in der Gruppe so wichtig. „Isolation führt zu mangelnder Therapietreue. Da sind Folgeerkrankungen, wiederholte Schlaganfälle und Depressionen vorprogrammiert.“

Stiftung fördert Selbsthilfe

Mit ihrem Förderfonds Selbsthilfe will die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nach eigenen Angaben im kommenden Jahr die Gründung neuer Gruppen unterstützen, therapeutische Programme fördern und Gruppenleitungen qualifizieren.

 

Weitere Informationen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe finden Sie hier: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fuer-betroffene/alltag-mit-schlaganfall/selbsthilfe

(Text: Brigitte Muschiol)

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