Während die Welt mit der Ukraine bangt, stehen die meisten paralympischen Athletinnen und Athleten vor ihrer wohl größten sportlichen Herausforderung, auf die sich jahrelang vorbereitet haben: Beim sportlichen Kräftemessen das Beste zu geben und möglichst Edelmetall zu holen. Nach der kurzfristigen verletzungsbedingten Absage von Clara Klug und Guide Martin Härtl treten bei den kommenden sportlichen Wettbewerben nach Mitteilung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) 17 Athletinnen und Athleten sowie fünf Guides an. Damit ist die Mannschaft etwas kleiner als in Pyeongchang 2018 und etwas größer als in Sotschi 2014. Die gesamte Delegation umfasst knapp über 60 Personen.
Startplätze gibt es im nordischen Skibereich, im alpinen und beim Para Snowboarding. Insgesamt werden bis zu 736 Athletinnen und Athleten aus rund 50 Nationen in Peking erwartet (Stand: 1.3.2022). Die Teilnehmerzahl bei den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang vor vier Jahren lag bei 567 Sportlerinnen und Sportler.
Zurückhaltende Erwartungen an die deutsche Mannschaft
Im ewigen Medaillenspiegel ist Deutschland mit insgesamt 365 Edelmetallen, darunter 137 Mal Gold, vor vier Jahren auf Platz eins gesprungen – dicht gefolgt vom vorherigen Spitzenreiter Norwegen mit 136 Goldmedaillen. Bei den Winter-Paralympics 2018 erreichte Deutschland mit sieben Gold-, acht Silber- und vier Bronzemedaillen den fünften Platz in der Nationenwertung.
Was die Medaillenhoffnungen betrifft, gibt sich der DBS zurückhaltend: „Ein Platz im Medaillenspiegel unter den besten zehn Nationen wäre ein Erfolg“, heißt es in einer Verbandsmitteilung. Der Grund: Das deutsche Team befindet sich im Umbruch. Recht sichere Medaillenkandidaten wie Andrea Eskau und Clara Klug fallen gesundheits- bzw. verletzungsbedingt aus, Monoskistar Anna Schaffelhuber hat ihre Karriere beendet. Dazu kommen mehrere sehr junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Mannschaft, die in Peking zum Teil erst ihr Paralympics-Debüt erleben.
Kehrtwende: Ausschluss russischer und belarussischer Athleten
Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus sind nun doch kurzfristig noch von den Paralympischen Spielen ausgeschlossen worden. Zuerst hieß es, die Sportler beider Länder dürfen unter neutraler Flagge starten. Laut Medienberichten trifft diese Entscheidung insgesamt 83 Athleten. Der Deutsche Behindertensportverband begrüßt die Entscheidung des IPC, die russischen und belarussischen Athleten nun doch von den Paralympics in Peking auszuschließen. „Das Zusammenstehen sehr vieler Nationen hat für das dringend erforderliche Umdenken gesorgt”, sagt DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher in einer Stellungnahme.
Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF zeigen im TV die meisten Wettkämpfe und Entscheidungen zusammenfassend aus Peking. Live verfolgen können Sie die Wettkämpfe zudem über Livestreams der beiden Sender sowie auf den Kanälen des Internationalen Paralympischen Komitees.