Weihnachten in Einsamkeit?

Für viele Menschen ist es die schönste Zeit des Jahres im Kreise der Familie, für andere der blanke Horror, weil sie niemanden haben und deshalb besonders einsam sind. Dazu gehören oft auch Menschen mit Behinderung. Manchmal helfen schon etwas Aufmerksamkeit und eine kleine Geste.

Weihnachten ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch nicht alle können diese Zeit in Gesellschaft genießen. Auch und gerade Menschen mit Behinderung und Senioren sind häufig von Einsamkeit betroffen. Manchmal reicht es schon, aufmerksam zu sein oder man hilft mit einer kleinen Gesten. Für Betroffene gibt es eine Reihe von Hilfsangeboten.
Einsamer Rollstuhlfahrer von hinten in einem weihnchtlich geschmückten Raum
Wege aus der Einsamkeit

Weihnachten: das Fest der Liebe, der Familie, der Gemeinschaft. Doch was, wenn diese Gemeinschaft fehlt? Für viele Menschen mit Behinderung und Senioren sind die Feiertage eine besonders schwierige Zeit. Wenn Familienbesuche ausbleiben, Freunde verstorben sind oder Barrieren die Teilhabe erschweren, bleibt von der festlichen Stimmung oft nur Leere. Einsamkeit wird in solchen Momenten zur schmerzlichen Realität.

Statistiken zeigen, dass Einsamkeit nicht nur ein Thema für ältere Menschen ist. Auch viele Menschen mit Behinderung erleben soziale Isolation – sei es durch mangelnde Mobilität, unzureichende barrierefreie Angebote oder gesellschaftliche Vorurteile. An Weihnachten wird diese Isolation oft noch verstärkt, denn während andere feiern, bleibt für sie häufig nur die Stille.

Aufmerksamkeit für das Umfeld

Oft reichen kleine Schritte, um solchen Menschen das Gefühl zu geben, nicht vergessen zu sein. Der erste und wichtigste ist Aufmerksamkeit: Wer lebt in meiner Nachbarschaft? Gibt es Menschen, die allein sind? Gerade im persönlichen Umfeld lassen sich kleine Gesten leicht umsetzen. Ein Anruf, ein gemeinsamer Spaziergang oder die Einladung zu einer Tasse Tee können bereits große Wirkung haben. Es geht nicht darum, Einsamkeit über Nacht zu lösen, sondern um Signale: Du bist nicht allein, ich sehe dich.

Neben direkten Einladungen gibt es viele kleine Gesten, die helfen können. Ein liebevoll gepacktes Geschenk vor der Tür, ein selbstgebackener Kuchen oder ein handgeschriebener Brief – solche Gesten zeigen Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Besonders Menschen, die nur wenig soziale Kontakte haben, erleben durch solche Kleinigkeiten oftmals echte Freude. Örtliche Kirchengemeinden oder Vereine, organisieren oft spezielle Weihnachtsfeiern für Senioren oder Menschen mit Behinderung. Hier können Kontakte entstehen, die über die Feiertage hinaus bestehen bleiben.

Auch digitale Kontakte können sehr wertvoll sein. Eine kurze Videobotschaft, ein virtuelles Treffen oder ein einfacher Gruß über soziale Medien können Brücken schlagen. Gerade während der Feiertage gibt es zahlreiche Online-Veranstaltungen, an denen einsame Menschen teilnehmen können – seien es Weihnachtsgottesdienste, digitale Kochkurse oder andere Angebote.

Hilfsangebote: Gemeinsam gegen Einsamkeit

Für Betroffene gibt es eine Reihe von Hilfsangeboten, die jederzeit erreichbar sind. Angebote wie die Telefonseelsorge oder das Kompetenznetzwerk Einsamkeit, das zahlreiche verschiedene Angebote auflistet, bieten nicht nur Gespräche, sondern auch gezielte Unterstützung.

Zahlreiche Initiativen haben sich darauf spezialisiert, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten. Organisationen wie der Malteser Hilfsdienst oder die Caritas betreiben spezielle Programme, die besonders in der Weihnachtszeit aktiv sind. Sie vermitteln Kontakte, organisieren Treffen oder leisten praktische Hilfe.

Bleiben wir also aufmerksam und sorgen wir dafür, dass möglichst wenig Menschen einsam sind.

Telefonseelsorge im Internet: https://online.telefonseelsorge.de/ oder per Telefon: 0800 111 0 111.

Kompetenznetzwerk Einsamkeit: https://kompetenznetz-einsamkeit.de/

Besuchsdienst des DRK: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/senioren/altersgerechtes-wohnen/besuchsdienst/

(Text: Volker Neumann)

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