Aktion Mensch geht in Berlin unter die Bauherren

Im Bezirk Wilmersdorf entsteht 2021 ein inklusives Wohnhaus

Leben mitten im Berliner Kiez: Anfang 2021 ist im zentralen Bezirk Wilmersdorf Baubeginn für ein Wohnhaus der Aktion Mensch. Etwa 20 Menschen mit und ohne Behinderung können dann in begehrter Wohnlage miteinander leben.
Zeichnung eines barrierefreien und inklusiven Bauprojekts in Berlin
© Georg Hana
Das Wohnprojekt der Aktion Mensch
So soll das von den UrbanSky Architekten entworfene Wohnhaus der Aktion Mensch in der Prinzregentenstraße in Berlin aussehen. Geplanter Baubeginn ist Anfang 2021.

Am Anfang stand ein Geschenk: Auf dem Grundstück in der Prinzregentenstraße, das eine Berlinerin der Aktion Mensch in ihrem Nachlass vermachte, lässt die Sozialorganisation im nächsten Jahr ein innovatives Wohnhaus bauen. Für etwa 20 Menschen mit und ohne Behinderung wird dann bald der Traum vom Leben zu bezahlbarer Miete inmitten der pulsierenden Großstadt Wirklichkeit.

Im Erdgeschoss bietet die Stephanus gGmbH den Bewohnerinnen des Hauses in der Prinzregentenstraße sowie interessierten Bürgerinnen und Bürger ein professionelles Beratungs- und Serviceangebot rund um die barrierefreie Alltags- und Freizeitgestaltung.

Selbstbestimmung und Teilhabe

Mit ihrem Wohnprojekt will die Aktion Mensch nach eigenen Angaben der großen Nachfrage nach barrierefreien Wohnangeboten im städtischen Raum begegnen. Ein Anliegen, das die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mit einem kürzlich aufgelegten Förderprogramm unterstütze. Wie die Aktion Mensch mitteilt, werde das inklusive Wohnhaus dank der Unterstützung des Stadtplanungsamtes des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf nach der Fertigstellung eines der Ersten dieser Art in Berlin sein.

„Wir freuen uns, dass aus unserer Vision eines modernen inklusiven Wohnangebots inmitten der Hauptstadt nun Realität wird. Ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung entsteht durch Begegnung – und genau das fördern wir mit unserem Konzept, in dessen Zentrum das selbstbestimmte Leben in einer vielfältigen Gemeinschaft steht“, so Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch in einer Mitteilung.

Konzept: Wohnen, Arbeiten, Beratung unter einem Dach

Neben individuellen Wohneinheiten – unter anderem für Familien mit Kindern mit Behinderung – soll in dem Gebäude außerdem eine Wohngemeinschaft entstehen, in der Menschen mit und ohne Assistenzbedarf zusammenleben. Das in Zusammenarbeit mit der Stephanus gGmbH entwickelte Konzept der inklusiven Wohngemeinschaft sieht vor, dass die Mieterschaft ohne Assistenzbedarf ihre Mitbewohner, etwa Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen, im Alltag unterstützen. Die Ausübung der Assistenzleistungen erfolgt nach vorheriger professioneller Anleitung.

Im Eingangsbereich des Hauses profitieren die zukünftigen Bewohner ebenso wie die gesamte Nachbarschaft von einem Concierge-Service, für den eigens ein inklusiver Arbeitsplatz geschaffen wird. Zudem bietet das im Erdgeschoss angesiedelte Beratungs- und Betreuungsangebot „Stephanus vor Ort“ professionelle Unterstützung rund um die barrierefreie Alltags- und Freizeitgestaltung, die Koordination ambulanter Pflegedienste sowie weitere Assistenzleistungen.

(Text: Volker Neumann)

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© Georg Hana
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