Crowdfunding für ein Kinderbuch über Barrierefreiheit

Mit dem Kinderbuch will der Autor dazu beitragen, dass aus der aktuellen Utopie einer barrierefreien Welt Wirklichkeit werden kann

Martin Schienbein ist Papa, Fachmann für Barrierefreiheit und hat aufgrund einer plötzlich aufgetretenen Autoimmunerkrankung selbst Erfahrungen mit fehlender Barrierefreiheit gemacht. Inzwischen nach eigenen Aussagen körperlich wieder belastbar, will der in Berlin lebende Bauingenieur jetzt mit einem Kinderbuch bei Kindern und Erwachsenen das Verständnis für den Sinn einer barrierefreien Welt wecken. Zur Projektfinanzierung hat Martin Schienbein auf startnext.com eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen.
Zeichnung von einem Mann mit einem übergroßen Bleistift und Radiergummi rechts und links
© Kathe Büttner, www.fromdusttilldrawn.de
Martin Schienbein
Martin Schienbein mit seinen wichtigsten beruflichen Werkzeugen, dem Radiergummi und dem Stift, in einer Comicdarstellung von Kathe Büttner

Wie sich die Wahrnehmung der Welt ändert, wenn man sich plötzlich nicht mehr wie selbstverständlich in den eigenen vier Wänden und auf der Straße bewegen kann, hat Martin Schienbein erlebt, als er im Alter von 24 Jahren mit einer Autoimmunerkrankung konfrontiert worden ist, die ihn körperlich stark einschränkte. In seiner bis dahin scheinbar hindernisfreien Umgebung lauerten nun überall Barrieren und machten ihm das Leben schwer.

Barrierefreiheit ist für Alle

Diese Erfahrungen hat Martin Schienbein nicht vergessen. Beruflich hat sich der Bauingenieur, der neben seiner Arbeit in einem Berliner Architekturbüro seit zwei Jahren auch selbstständig tätig ist, im Laufe der Zeit auf das Thema Barrierefreiheit konzentriert. „Davon profitieren alle Menschen“, sagt der gebürtige Thüringer. 2020 bildete er sich zum „Fachplaner Barrierefreies Bauen“ weiter. Auch als Sachverständiger für inklusive Architektur ist er gefragt.

Zudem engagiert sich der 28-Jährige in verschiedenen Vereinen und Projekten. Dazu gehört WOHN:SINN Bündnis für inklusives Wohnen e.V. Der gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Verbreitung von inklusiven Wohnformen die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Martin Schienbein unterstützt das Bündnis insbesondere hinsichtlich baulicher Fragestellungen.

Das geplante Kinderbuch sei eine Herausforderung an sich selbst, sagt Martin Schienbein gegenüber MOBITIPP. Beruflich fragen ihn Menschen häufig, was Barrierefreiheit denn nun eigentlich bedeute. Wem nützt das eigentlich? Wie kann man sie zu Hause verwirklichen? Wer soll das bezahlen? Auch sein dreijähriges Kind stellt zunehmend Fragen an seinen Vater – warum an den Ampeln gelbe Kästchen seien, zum Beispiel.

Zielgruppe Kinder und Erwachsene

„Meistens fallen einem sofort Fachbegriffe und Normen dazu ein“, sagt Martin Schienbein. „Aber damit kommt man nicht weit und schon gar nicht an den tieferen Sinn der Sache. Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, in dem Buch kinderleicht verständliche und sensibel formulierte Erklärungen anzubieten. Wenn mein Kind versteht, was Barrierefreiheit ist, dann verstehen das auch Erwachsene. Meine Hoffnung ist, dass dann aus der Utopie einer barrierefreien Welt schneller Wirklichkeit werden kann.“

Zur Finanzierung des Buchprojekts läuft eine Crowdfunding-Aktion. Von den erforderlichen 3.000 Euro sind bis jetzt (Stand: 2. Juni) knapp 900 Euro von Unterstützerinnen und Unterstützern eingegangen. Die Aktion läuft noch bis zum 29. Juni 2022. Das Buch soll Anfang 2023 erscheinen.

Hier geht es zum Crowdfunding-Projekt „Barrierefreiheit ist kinderleicht“ :

https://www.startnext.com/barrierefrei-ist-kinderleicht

 

Mehr über Martin Schienbein erfahrt Ihr unter https://www.martin-schienbein.de

(Text: Brigitte Muschiol)

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© Kathe Büttner, www.fromdusttilldrawn.de
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