Felitec: Entscheidungshilfen für den Kauf eines Elektroautos

Der Schorndorfer Umrüster hat seit Ende 2016 testweise einen Renault Zoe im Firmenpool

Die Entscheidung für ein Elektrofahrzeug wiegt für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, doppelt schwer: Sie sind besonders auf ein jederzeit fahrtüchtiges Fahrzeug angewiesen. Um für seine Kunden Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln, hat Felitec-Chef Felix Liehr einen Renault Zoe für die Firma angeschafft, einige Umbauten vorgenommen und ihn mit seinem Team monatelang getestet.
© Felitec
Renault ZOE
Der Renault Zoe an der Schnellladestation von Felitec.

Soll ich mir ein Elektrofahrzeug anschaffen? Immer mehr Kunden konfrontieren ihre Umrüster mit dieser Frage. Bei Felitec im baden-württembergischen Schorndorf testet das Team deshalb seit rund 15 Monaten einen Renault Zoe, der inzwischen 12.000 Kilometer auf dem Tacho hat.

Ein paar Wochen nach dem Kauf haben die Konstrukteure das Fahrzeug beifahrerseitig mit einem Schwenksitz ausgestattet und nutzen seither zusätzlich unterschiedliche Handbedienungen, aktuell einen Multifunktionsdrehknopf und Handbediengerät. Interessierten Kunden steht der Renault Zoe, Europas meistverkauftes E-Auto, für eine Probefahrt zur Verfügung.

Die Reichweite fährt mit

„In erster Linie wollen wir vermitteln, wie es sich anfühlt, mit einem Elektrofahrzeug zu fahren“, sagt Geschäftsführer Felix Liehr. „Die Unterschiede zu den gewohnten Fahrzeugen sind ganz erheblich.“ Das gelte für das Fahrgefühl, vor allem aber für das Fahrverhalten, das eine erhebliche Anpassung erfordere.
Beim Elektroantrieb fährt der Gedanke an die Reichweite immer mit: „Beim E-Auto macht sich der Verbrauch sofort bemerkbar“, so Felix Liehr. „Deshalb fährt man viel vorausschauender, nimmt zum Beispiel den Fuß schneller vom Gas, wenn eine rote Ampel in Sichtweite ist.“ Vier Mann im Auto, Steigungen, Hitze, Kälte – selbst die Winterräder gehen zulasten der Batterie und verringern die Reichweite. Im Sommer liegt der Aktionsradius des Felitec Renault Zoe bei 150 Kilometer, im Winter verringert er sich auf 100 Kilometer. Das Aufladen der Batterie dauert an der Schnellladestation in der firmeneigenen Werkstatt lediglich zwei Stunden.

Besserung in Sicht, doch noch immer wenig Verlässlichkeit

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Abgesehen von der stundenlangen Ladezeit, die die Batterie ansonsten beansprucht, ist das Ladenetz insgesamt noch immer dünn. Es gibt zu wenige und zu wenig freie Ladeplätze. Unterschiedliche Prozedere der Stromanbieter, unterschiedliche Stecker der Hersteller machten das Fahren längerer Strecken zum unberechenbaren Abenteuer, sagt Felix Liehr. „Auch wenn Verbesserungen erkennbar sind, sollte man sein Nutzungsverhalten genau hinterfragen und mit den Lademöglichkeiten abgleichen.“
Sein Fazit im Großen und Ganzen: „Wenn es ein Ausweichfahrzeug im Haushalt gibt, kann man sich gut für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Als einziges Fahrzeug würde ich es zum gegenwärtigen Zeitpunkt kritisch sehen. Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann ja nicht ohne Weiteres auf die Bahn oder auf einen Leihwagen ausweichen, wenn die Batterie leer ist.“

Ansonsten mache es „wahnsinnig Spaß mit dem E-Fahrzeug zu fahren“, sagt Felix Liehr. Er jedenfalls genieße es immer noch, dass er bei dem gar nicht seltenen „Feinstaubalarm“ in Stuttgart einfach weiterfahren könne!

Wer mehr über den Renault Zoe wissen möchte, bekommt beim MOBITIPP-Fahrtest zusätzliche Informationen: https://mobitipp.de/renault-zoe-schraeger-vogel-im-aufwind/

(Text: Brigitte Muschiol)

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Der Renault Zoe an der Schnellladestation von Felitec.

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