Dass es sich bei dem Vital Phönix Off Road um kein Gefährt mit verspieltem Schnickschnack, sondern um ein Fahrzeug mit ausgewogenem Fahr- und Bedienkonzept handelt, wird in unserem Test schnell deutlich. Der eher traditionell und behäbig aussehende Bolide aus dem sauerländischen Lüdenscheid entpuppt sich als wahres Kraftpaket, das gefordert werden will und darf. Die in diesem Fahrbericht getestete Variante „Outdoor“ stellt dabei lediglich eine Ausstattungsversion des Grundmodells „Phönix“ dar. Je nach Anforderungen, Vorlieben und Bedürfnissen hat der Kunde die Wahl zwischen fünf unterschiedlichen Modellen – Untervarianten für besonders große oder schwere Personen nicht mitgerechnet.
Draußen zuhause – das gilt in ganz besonderer Weise für den Vital Phönix Off Road. Ein Blick auf die geländetaugliche Bereifung und die verchromten Rammschutzleisten lassen bereits erkennen, wofür das Elektromobil konzipiert ist: für den Außeneinsatz und hierbei gerne im unbefestigten Gelände. Bei der Fortbewegung durch Einkaufsstraßen und Gebäude ist der kräftige Phönix eher unterfordert und kann seine Fähigkeiten kaum unter Beweis stellen. Abgesehen davon ist er für solche Einsätze auch ein bisschen zu groß.
Das beweist Größe: Lenksäule auch in der Höhe einstellbar
Schon die Vorbereitungen auf den Fahreinsatz lassen aufhorchen. Ein zum bequemen Einstieg schwenkbarer Sitz gehört zur Serienausstattung. Zusätzlich ist der Sitz jedoch mit einer Gasdruckfeder ausgestattet – sehr komfortabel auf holprigen Strecken! Die Lenksäule lässt nicht nur in seiner Neigung auf den Fahrgast einstellen, sondern auch in seiner Höhe. Dies kommt insbesondere großen Nutzern entgegen, die sich dadurch entspannt und aufrecht sitzend fortbewegen können. In Verbindung mit der hohen Fahrersitzbelastung von bis zu 160 kg ist das Elektromobil somit auch für große und schwere Personen das ideale Gefährt.
Die Bedienelemente auf dem großen Display muten auf den ersten Blick etwas verwirrend an. Das liegt weniger an der Darstellung der einzelnen Symbole als vielmehr an der doppelten Belegung von wichtigen Funktionen wie Licht, Blinker und Hupe. Auf den zweiten Blick ist dies aber durchaus sinnvoll. So lassen sich beispielsweise für den Fall einer einseitigen körperlichen Beeinträchtigung sämtliche Elemente immer noch mit der verbleibenden gesunden Hand bedienen. Wer zudem bei der Fahrt selbst die Hand nicht mehr vom Lenker nehmen möchte, kann den Blinker auch über den am Gasgriff befindlichen roten Richtungsanzeiger betätigen. Der bei Rückwärtsfahrten durchaus wichtige und sinnvolle Warnton ertönt bei jeder Betätigung des Richtungsanzeigers, kann aber deaktiviert werden, wenn es den Nutzer stört oder in der Umgebungssituation unpassend erscheint.
Weitere Funktionselemente des Displays sind ein drehbarer Regler zur Drosselung beziehungsweise Voreinstellung der Endgeschwindigkeit sowie zehn Leuchtdioden, über die sich jederzeit der vorhandene Batteriestatus ablesen lässt – was je nach Sonneneinstrahlung allerdings nicht immer leicht erkennbar ist.
Durchzugsstarker Motor für den robusten Outdoor-Einsatz
Im Fahreinsatz spielt der Vital Phönix Off Road seine Stärken aus. Ein kräftiger und durchzugsstarker Motor und das hochwertige Fahrwerk sorgen für eine komfortable Fortbewegung auch auf unebenem Gelände. So lassen sich dank hervorragender Bereifung und Federung spielend leicht Hindernisse wie Steine, Schlaglöcher und Wurzeln überwinden. Dort, wo andere Fabrikate streiken müssen, fühlt sich der Phönix erst richtig wohl und teilt sich sein Revier mit Joggern und Mountain-Bikern. Bergauffahrten gestalteten sich auf schwierigem Gelände und unserer nahezu 100 kg schweren Testperson problemlos – selbst aus dem Stand. Das vollgefederte Fahrwerk verzeiht kleinere Fahrfehler in schwierigen Geländepassagen und sorgt in Verbindung mit dem zusätzlich gasdruckgefederten Sitz für ein allzeit komfortables Fahrgefühl.
Unter der abnehmbaren Verkleidung des Chassis verbergen sich zwei hochwertige und leistungsstarke Gel-Batterien, die bestens für einen anspruchsvollen Geländeeinsatz geeignet sind. Laut Herstellerangaben ergeben sich in Abhängigkeit von Nutzergewicht und Streckenprofil Reichweiten von bis zu sagenhaften 85 km, bevor der Scooter wieder zum „Tanken“ an das Stromnetz angeschlossen werden muss. Der Hersteller EAT (Elektro-Antrieb-Technik) Gundermann konstruiert und fertigt seine Fahrzeuge ausschließlich im Inland. Die Verwendung hochwertiger Materialien gewährleistet ein Höchstmaß an Fahrspaß und sorgt für Qualität und Zuverlässigkeit – typisch deutsch eben!