Um es vorwegzunehmen: Beim TravelScoot ist der Name Programm. Wörtlich übersetzt, positioniert sich der mobile Scooter dort, wo er sich am liebsten sieht: Travel (zu Deutsch „Reise“) beschreibt treffend das Herausstellungsmerkmal und Haupteinsatzgebiet des ultrakompakten Flitzers: auspacken, aufrichten, losfahren. Möglich macht dies ein ausgeklügelter Klappmechanismus, der das in einer serienmäßig mitgelieferten Sporttasche verstaute Dreirad innerhalb einer Minute zum funktionstüchtigen und ultrastabilen Elektromobil werden lässt. Entwickelt hat dieses Prinzip Firmeneigner und Maschinenbau-Techniker Hartmut Huber, der auf einfache, aber geniale Weise die hochstabilen Formen Dreieck und Halbkreis konstruktiv miteinander kombiniert hat.
Der Zusammenbau des Travel-Scoot geht in vier Schritten vonstatten: Durch Druck auf zwei Arretierungshebel wird die Lenksäule des Scooters aufgerichtet, bis sie hörbar einrastet. Die beiden Schenkel, an denen die Hinterräder befestigt sind, spreizen sich dabei automatisch auf den endgültigen Radstand von 52 cm. Anschließend wird der Akku in eine Halterung zwischen den Rädern eingesetzt, mit Klettbändern gegen Verrutschen abgesichert und mittels Steckkupplung am Motor angeschlossen, der in einem der Hinterräder integriert ist. Das zum Sitzaufbau erforderliche Oberrohr wird in die beiden an der Hinterachse befindlichen Öffnungen eingesetzt und durch einen Schnellspannverschluss festgeklemmt. Zu guter Letzt werden Sitz und Rückenlehne montiert und auf die gewünschte Sitzposition eingestellt.
Zusammenfalten, einpacken, fertig – kompakter geht’s nicht!
Der TravelScoot wird per Knopfdruck eingeschaltet und zeigt mittels LED-Beleuchtung seine Betriebsbereitschaft an. Ob es vorwärts oder rückwärts gehen soll, bestimmt man mit einem verstellbaren Wahlschalter am Lenker. Die Beschleunigung erfolgt wie bei einem Motorrad durch das Drehen des rechten Handgriffs. Recht zügig wird dabei die Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h erreicht. Das Loslassen des Drehgriffs sorgt für eine sofortige Reduzierung der Geschwindigkeit und durch Betätigung der beiden Bremshebel kommt das dreirädrige Elektromobil zuverlässig und schnell zum Stehen. Der leistungsstarke Lithium-Ionen-Akku der Deluxe-Version hält laut Herstellerangaben bis zu 16 Kilometer durch, bevor er anschließend für circa acht Stunden wieder aufgeladen werden muss.
Die Fahreigenschaften des TravelScoot tragen dem besonderen Einsatzzweck des laut Herstellerangaben weltweit leichtesten und kompaktesten Elektromobils Rechnung. Überall dort, wo Wendigkeit und platzsparende Fortbewegung gefragt sind, spielt das dreirädrige E-Mobil seine Stärken aus. Der Besuch im Supermarkt um die Ecke ist dabei ebenso problemlos möglich wie eine Spazierfahrt mit den Enkelkindern oder die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Selbst im Flugzeug kann man den kleinen Flitzer mitnehmen, da der Feststoff-Akku die hierfür erforderliche Zulassung besitzt. Auf diese Weise muss man sogar bei weiteren Reisen nicht auf das eigene Elektromobil verzichten.
Luxus unerwünscht
In Sachen Komfort und luxuriösen Extras muss man bei diesem Elektromobil natürlich Abstriche machen. So hat der TravelScoot selbst in der Deluxe-Variante weder eine fest installierte Beleuchtung noch Reflektoren. Dieses sicherheitsrelevante Zubehör kann aber im Fahrradgeschäft für wenig Geld erworben werden, falls der Nutzer vorhat, sich auch bei schwierigen Sichtverhältnissen in den Straßenverkehr zu begeben. Bauartbedingt verzichtet der TravelScoot auch auf ein Metall-oder Kunststoff-Chassis, was ihm ein eher spartanisches Aussehen verleiht. Statt auf einem Bodenblech werden die Füße auf Fußrasten gestellt, was für Menschen ohne ausreichende Kontrolle in den Beinen heikel ist.
Dieses Problem lässt sich aber durch eine Hilfsplatte zum Aufstellen der Füße beheben, die zum sinnvollen, aber aufpreispflichtigen Zubehörprogramm des TravelScoot gehört. Dazu gehören außerdem ein zusammenfaltbarer Einkaufskorb und ein Anhänger zum Transport umfangreicherer Utensilien oder größerer Einkäufe. Über die Zuladung muss man sich erstaunlicherweise bei diesem Scooter kaum Gedanken machen. Trotz seines geringen Eigengewichts von gerade mal 17 Kilogramm trägt er offiziell bis zu 145 Kilo. In den USA soll es sogar Nutzer geben, die noch deutlich mehr wiegen. Diese besondere Stabilität verdankt der TravelScoot seiner Bauweise und dem Rahmen aus hochwertigem Flugzeug-Aluminium. Das ist nicht nur besonders leicht und stabil, es hat überdies den Vorteil, dass es nicht rostet.