„Ein Hilfsmittel muss man in die Hand nehmen und darüber sprechen“

Sanitätshäuser sind entscheidende Schnittstellen zwischen Herstellern von Hilfsmitteln und Menschen mit Behinderung. MOBITIPP fragte Alf Reuter, Präsident des BIV-OT, der in Deutschland mehr 2.500 Sanitätshäuser und orthopädie-technische Werkstätten vertritt, nach den Auswirkungen des pandemiebedingten Ausfalls der Fachmessen auf die Hilfsmittelversorgung von Patienten durch die Sanitätshäuser.
„Wenn wir uns verändern, werden wir in einigen Bereichen anders fähig“

Veränderungsprozesse gehören zu unserem Leben. Doch gerade, wenn sie durch heftige Krisen hervorgerufen werden, fällt es vielen Menschen zunächst schwer, sich auf die Veränderungen einzulassen. Wir sprachen deshalb mit der Bestsellerautorin, Managementberaterin und Pionierin im europäischen Life- und Business-Coaching Dr. Petra Bock über Notfallprogramme, den Entfaltungsmodus und die Lust an der Stunde Null.
Karoline Böhnke: Mutter mit Macherqualitäten

Karoline Böhnke war schon immer klar, dass Kinder eine wesentliche Rolle in ihrem Leben spielen sollen. Ihren Traum – eine Familie mit Kindern und den Beruf als Erzieherin – hat sie unbeirrt verwirklicht. Da sie mit inkompletter Querschnittlähmung infolge von Spina bifida lebt, war dies ein mutiger, wenn auch wohlüberlegter Schritt. Im Alltag helfen der 39-Jährigen eine optimistische Lebenseinstellung, ihr Realitätssinn und nicht zuletzt ein starkes Netzwerk aus Familie, Freunden und Nachbarn.
Integrations- und Selbstfindungsmotor

Keine Angst, wir wiederholen hier nicht ausführlich, was Sie eh schon über Sport wissen und gewollt oder ungewollt an jeder Straßenecke und in vielen Medien mitgeteilt bekommen: Dass Sport gesund ist, ist eine Binsenweisheit. Nein, hier geht es um das, was Sport ganz nebenbei leisten kann, insbesondere für Menschen mit Behinderung. Gerade für Neulinge ist es wichtig, diesen Zusatznutzen zu erkennen, um nicht vorschnell ein Urteil zu fällen. Bleiben Sie also geistig und körperlich beweglich!
Sport im Rollstuhl

Für Menschen, die sich aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit plötzlich oder auch mittelfristig mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen, einen Rollstuhl zu nutzen, spielt das Thema “Sport” anfangs oft eine eher untergeordnete Rolle. Während nach einer frischen Rückenmarkverletzung der erste Kontakt mit dem Sport idealerweise schon in der Rehabilitation in der Klinik erfolgt und auch die alltägliche Auseinandersetzung mit dem Thema “Rollstuhl als Mobilitätshilfe” nach der Diagnose “Querschnittlähmung” unweigerlich frühzeitig stattfindet, wird der Rollstuhl besonders von Personen, die diesen nur partiell nutzen (müssen), häufig noch als Stigma oder zusätzliche Einschränkung wahrgenommen. Etwas, das man so lange wie möglich “vermeiden” oder hinauszögern möchte: “Solange ich mich noch irgendwie auf zwei Beinen fortbewegen kann, kommt mir kein Rollstuhl ins Haus”, so die häufige Ansicht derer, die noch mit der aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema hadern.
Mobilitätstraining ist Teilhabeförderung!

Sport und Bewegung haben eine vielfältige Wirkung auf den menschlichen Körper. Neben einer Steigerung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit durch beispielsweise eine erhöhte Muskelkraft oder eine Stärkung Herz-Kreislaufsystems, hat eine regelmäßige körperliche Aktivität auch positive Effekte auf der psychosozialen Ebene. Zu diesen gehört insbesondere eine gesteigerte Selbstwirksamkeit – also ein größeres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Dinge zu verändern und zu schaffen. Aber auch ein subjektiv besseres Wohlbefinden oder auch eine verbesserte Kommunikations- und Teamfähigkeit sind Aspekt, die durch regelmäßige körperliche und sportliche Aktivitäten positiv beeinflusst werden können.
Elektroautos vorläufig nur bedingt geeignet

Der Kreativität und dem Knowhow der deutschen Autoumrüster ist es zu verdanken, dass Menschen mit Behinderung und Senioren (auto-)mobil sein können. Weil sich das Rad aber nicht immer wieder neu erfinden lässt und viele Umbaulösungen ohnehin sehr individuell sind, war es in der Vergangenheit meist nicht dramatisch, wenn man sich mal zwei, drei Jahre nicht auf einer Messe die neuesten Entwicklungen anschauen konnte. Ausgerechnet jetzt, wo die gravierendste Transformation des Marktes seit Erfindung des Autos vom Verbrennungs- zum Elektromotor vollzogen wird, finden jedoch keine Messen statt, auf denen Menschen mit Behinderung sich darüber informieren können, was diese Veränderung für sie bedeutet. Wir sprachen deshalb mit Frank Rösner, dem 1. Vorsitzenden des VFMP.
Der neue MOBITIPP „Rehawelt Aktuell“ ist erschienen

Mit unserer neuesten Ausgabe schließen wir die Info-Lücke, die entstanden ist, weil seit fast zwei Jahren keine Rehamessen stattgefunden haben. Auf 60 Seiten findet ihr viele Beiträge, die euch auf den aktuellen Stand der Dinge bringen.
Werden Rollstühle bald knapp?

Über Lieferengpässe in der Automobil- und Elektronikindustrie wird in den Medien häufig berichtet, von der Rehabranche ist allerdings nie die Rede. Das liegt nicht etwa daran, dass die Hilfsmittelhersteller nicht betroffen wären. Im Gegenteil schlugen jüngst (Oktober 2021) nicht nur die Hersteller, sondern auch die Arbeitsgemeinschaft der Leistungserbringerorganisationen Alarm. Dabei geht es nicht nur um die Verteilung der zum Teil erheblich gestiegenen Kosten, sondern auch um eine drohende Unterversorgung bei verschiedenen Produkten.